06. Oktober 2013

Wochenbericht für die 6. Woche (KW 40)

Etappen:
Denia- Benidorm - Santa Pola - Guardemar del Segura - La Union - Aguilas - Carboneras

Gesamtkilometer = 3.020 km

Wauh, war das letzte Woche eine Spendenflut! Das hat mich riesig gefreut und vor Peinlichkeiten bewahrt. Meine Söhne finden den Gedanken gar nicht lustig, dass ihre Mutter auf spanischen Marktplätzen Kopfstand (zu anderen "Kunststücken" bin ich leider nicht in der Lage) macht und den Fahrradhelm aufstellt. Dann mache ich das auch nicht, Jungs, versprochen! Ich werde mich weiter unauffällig Richtung Afrika durchkämpfen.

Die letzte Woche war wieder trocken und sehr heiss. Die Sonne glühte unbarmherzig bei 34 Grad ohne den Schatten von Wolken. Das war schon hart, da es auch ständig bergauf und bergab ging. Erst die Küstenstrassen um Xabia, danach Sierra Morena und Sierra Cabrera. Mein gestrige Strecke belief sich auf 104 km, davon mindestens 40 km durch das einsame und hässliche Morena Gebirge. Da ging mein Blick schon mal gen Himmel um nach Geiern Ausschau zu halten, es war die perfekte Kulisse dafür. Aber nichts zu sehen, weit und breit, auch keine Geier.

Ich bin immer noch fit, und ich spüre auch immer noch nach 50 km meinen Po. Da hat sich anscheinend noch keine Hornhaut gebildet, im Gegensatz zu meiner rechten Hand. Da ich in der letzten Woche erstmalig und für mich untypisch so stark geschwitzt habe, schmerzt mein rechter Daumen sehr vom Schalten. Ach, hätte ich doch auf meinen lieben Freund Aloys gehört und mir Fahrradhandschuhe mitgenommen. Jetzt behelfe ich mich mit einem Waschlappen, muss gehen.

Zu meinen schönen Erlebnissen der letzten Woche zählt die nette Einladung von Eltern einer Mitschülerin aus meinem Spanischkurs. Obwohl sie mich nicht kannten, boten sie mir eine Übernachtung in Ihrer Ferienwohnung im 5. Stockwerk an. Sie überließen mir ihr wunderschönes Schlafzimmer mit Blick aus dem Bett auf die Landzunge und den Leuchtturm von Santa Pola. Einfach traumhaft! Während Maria meine Wäsche wusch, fruchtigen Obstkuchen für mich gebacken hatte, frische Forellen briet und den Tisch mit vielen Köstlichkeiten deckte, unterhielt Manfred mich bei trockenem Weisswein aus Galizien mit seinen Räubergeschichten aus der Zeit, als er noch der Chef eines grossen Polizeikommissariats war. Am nächsten Tag begleiteten sie mich mit ihrem Auto zum nächsten Kreisel und verabschiedeten mich mit einem Hupkonzert. Das war sehr herzlich und frisch gestärkt ging es dann wieder alleine weiter.

Jetzt bin ich in Andalusien und die letzte Etappe steht an. So Gott will werde ich kommenden Montag nach 7 Wochen afrikanischen Boden betreten.
Endspurt. ...